Florian Sickel und Tim Martin sind die Besten

09.04.2019

Sie haben Stil, sie besitzen Etikette, sie verwöhnen ihre Gäste. Und: Sie sind die Besten im Kreis. Florian Sickel und Tim Martin belegten beim Werra-Meißner-Service-Pokal der Beruflichen Schulen Eschwege die ersten beiden Plätze (siehe Hintergrund).

Die beiden Auszubildenden des Hotels und Panorama-Restaurants Kochsberg in Grebendorf überzeugten beim Wettbewerb um die besten angehenden Hotelfachmänner und -frauen die Fachjury und ließen die Konkurrenz sämtlicher gastronomischen Ausbildungsbetriebe des Kreises hinter sich.

Es entspricht ihrer charmanten und zurückhaltenden Art, dass die beiden 23-Jährigen ihren Erfolg nicht überbewerten. „Natürlich freuen wir uns, aber letztendlich haben wir bei dem Wettbewerb nur unseren Job gemacht – wie immer so gut wie möglich“, sagt Florian Sickel, der hauchdünn vor Tim Martin den ersten Platz belegte.

Wie sehr die Beiden für ihre Ausbildung und späteren Beruf brennen, wird im Gespräch schnell deutlich. „Wir lieben beide den Kontakt mit Menschen, wir erleben in unserem Beruf alle Facetten zwischenmenschlichen Verhaltens. Auf jeden Gast muss man sich persönlich einstellen und einlassen – immer mit persönlicher Nähe, aber auch immer mit der gebotenen Distanz“, sagt Tim Martin. Darüber hinaus sei der Job sehr abwechslungsreich, kein Tag sei wie der nächste. „Das macht es unglaublich spannend, das macht unter anderem den Reiz an unserem Beruf aus“, so Florian Sickel.

Ja, geben beide zu bedenken, die Arbeitszeiten seien nicht immer die Besten. „Aber es ist doch wie in jedem Beruf: Man muss seine Arbeit lieben, dann steckt man auch etwaige nicht so schöne Begleiterscheinungen weg“, sagt Tim Martin.

Wichtige Erfahrungen

Über ihre dreijährige Ausbildung im Hotel- und Panorama-Restaurant Kochsberg berichten die beiden angehenden Hotelfachmänner nur Positives. „Wir haben vom ersten Tag viel Rückendeckung bekommen von Vorgesetzten und Kollegen. Und wir durften auch sehr schnell viel Verantwortung übernehmen“, sagt Tim Martin. Namentlich nennen sie Hotelleiterin Veronika Küllmer. „Wenn deine Vorgesetzte bedingungslos hinter dir steht, gibt dir das nicht nur ein gutes Gefühl, sondern macht dich auch stark“, so Florian Sickel.

Überhaupt sei die Arbeit auf Kochsberg etwas ganz besonderes, da hier Kollegen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammen arbeiten. „Wir haben hier auch einen sozialen Auftrag. Das sind solch interessante und einprägsame Erfahrungen, die uns in unserer persönlichen Entwicklung unglaublich weitergebracht haben und von denen wir immer wieder profitieren werden in Zukunft“, sind sich die Beiden einig.

Vom Land ins Big Business

Zukunft ist das Stichwort, denn ihre Wege werden sich nach erfolgter Abschlussprüfung und dem Ende ihrer Lehrzeit trennen. Florian Sickel zieht es nach Rottach-Egern an den Tegernsee. Vom Hotel auf dem Land ins Fünf-Sterne Superior-Hotel. Hier gibt sich die Prominenz die Klinke in die Hand, unter anderem um die Köstlichkeiten von Küchenchef Christian Jürgens zu genießen, einem Drei-Sterne-Koch, ausgezeichnet vom Guide Michelin. „Es spricht für unsere Ausbildung auf Kochsberg, dass ich zukünftig in einem so renommierten Haus arbeiten darf“, freut sich Florian Sickel auf das, was ihn ab 1. Juli am Tegernsee erwartet.

Tim Martin dagegen zieht es nicht in die Fremde. „Hier ist Familie, hier ist Heimat und ich freue mich, dass ich weiter hier arbeiten darf“, sagt der 23-jährige Eschweger. Zukünftig wird er ein duales Studium zum Hotelbetriebswirt beginnen und als Veranstaltungsmanager für das Hotel Kochsberg und das Gastronomiekonzept amélie tätig sein. „Das wird eine neue Herausforderung, mit den Gästen und für die Gäste ihre Veranstaltungen zu planen und durchzuführen“, so Tim Martin.

Mehr als zufrieden sind die Verantwortlichen mit ihren „Vorzeige-Azubis“: „Man kann es nicht anders sagen: Die Beiden machen einen Top-Job. Sie verhalten sich in ihren jungen Jahren schon wie Profis auf dem gastronomischen Parkett“, sagt Hotelleiterin Veronika Küllmer.

Hintergrund: Der Werra-Meißner-Service-Pokal der Beruflichen Schulen Eschwege ist eine Pflichtveranstaltung für alle ausbildenden Gastronomiebetriebe und dient als Generalprobe für die Abschlussprüfung. Die Aufgabenstellung beinhaltete die Gestaltung eines Schautisches, einen schriftlichen Leistungstest, das Planen und Durchführen einer verkaufsfördernden Maßnahme im Hotel oder Restaurant, das Eindecken eines 5-gängigen, saisonalen Menüs, das Herstellen von Cocktails, das Bearbeiten einer Reklamation und das Tranchieren einer Poularde am Tisch der Gäste. Die Fachjury besteht aus Lehrern und Vertretern des IHK-Prüfungsausschusses.

Die Besten im Kreis: Tim Martin (li.) und Florian Sickel mit dem Siegerpokal. Fotos: Lars Winter

Begrüßt die Gäste an der Rezeption stets mit einem Lächeln: Tim Martin.

Steht für hohes Niveau bei der Bewirtung der Gäste: Florian Sickel.