„Hier fühle ich mich wohl, hier möchte ich bleiben“, sagt Alica Kerl über ihre Arbeit im Fit & Fun Eschwege. Das Fitnessstudio in der Eschweger Mangelgasse ist seit einem Jahr ihre berufliche Heimat.
Möglich wurde dies durch das Zusammenspiel mehrerer Akteure. Denn Alica Kerl ist Beschäftigte der Werraland Lebenswelten. „Eine Arbeit in der Werkstatt kam für mich nie in Frage“, sagt sie. Ihr Wunsch nach einer Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt führte dazu, dass sich Werraland-Jobcoach Frank Nützler und Selina Kluger vom Sozialen Dienst der Werkstatt am Hessenring auf die Suche nach einem passenden Außenarbeitsplatz machten. „Wir sind bei den Verantwortlichen des Fit & Fun sofort auf offene Ohren gestoßen. Wunderbar, wie unkompliziert sie Inklusion möglich machen und Alica in ihr Team integrieren“, so Nützler.
Und das mit Erfolg: „Alica hat sich großartig entwickelt. Anfangs etwas schüchtern, ist sie zu einer selbstbewussten und kompetenten Mitarbeiterin gereift“, sagt Studioleiterin Kadisha Cleemann.
Montags bis freitags arbeitet Alica vier Stunden täglich. Sie betreut Kunden am Empfang, unterstützt den Service in der Sauna und sorgt für die Desinfektion der Fitnessgeräte. „Alica arbeitet eigenständig, ist motiviert und immer freundlich“, lobt Cleemann.
„Unsere Aufgabe ist es, Menschen Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt zu ermöglichen und ihnen Teilhabe am Arbeitsleben zu bieten“, erklärt Jobcoach Frank Nützler. Ein Weg dazu ist die sogenannte Betriebsintegrierte Beschäftigung (BIB). Menschen wie Alica bleiben Beschäftigte unserer Werkstatt, arbeiten aber in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes. Das Unternehmen zahlt einen festgelegten Betrag an die Lebenswelten, der direkt an die Mitarbeitenden auf Außenarbeitsplätzen weitergegeben wird.
„Im Fall von Alica hat auch unser Wohnbildungsbereich einen großen Anteil daran, dass sie so gefestigt ihre beruflichen Aufgaben wahrnimmt“, so Selina Kluger. Denn die Kolleginnen und Kollegen begleiten und betreuen Alica seit vielen Jahren, unterstützen die in Grebendorf wohnende junge Frau bei allem, wo sie Hilfe benötigt.
„Es geht nur gemeinsam: Wir von Werraland, heimische Unternehmen und der Mensch selbst müssen an einem Strang ziehen, um Inklusion zu ermöglichen“, betont Nützler. Alica ist dafür das beste Beispiel. Sie selbst sagt: „Wenn es nach mir geht, bleibe ich noch viele Jahre im Fit & Fun. Die Arbeit ist toll, die Kollegen sind toll – ich bin glücklich!“
Komplett ins Team integriert: Alica Kerl mit Kadisha Cleemann (vorne) und Nadine Kalwinsky (hinten). Fotos: Winter
Empfängt die Kunden stets mit einem Lächeln: Alica Kerl ist unter anderem für Check-In und Check-Out zuständig.
Eine der wichtigsten Aufgaben: Die regelmäßige Desinfektion der Fitnessgeräte.
