Sabrina Ehmer meistert den großen Sprung

24.10.2023

Sabrina Ehmer ist glücklich. Sie hat den Sprung in den ersten Arbeitsmarkt geschafft und arbeitet im Lädchen für alles am Wendischen Markt in Eschwege. „Eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle war immer mein Ziel“, sagt die 32-Jährige. Seit 1. Oktober ist ihr großer Wunsch Realität geworden.

Die Freude an ihrer Arbeit sieht man ihr an. Ob sie die Obst- und Gemüseabteilung bestückt oder als Kassiererin im Einsatz ist – sie hat stets ein Lächeln im Gesicht. „Sabrina ist komplett integriert ins Team, bringt sich hervorragend ein und leistet großartige Arbeit“, sagt Ingrid Möller, Betriebsleiterin der Lädchen für alles.

Die Lädchen für alles gehören zu dem Inklusionsunternehmen Stellenwert GmbH – Netzwerk für Arbeit, einer Tochtergesellschaft des Vereins Aufwind. „Wir sind sehr froh, dass wir diese Stelle für Frau Ehmer realisieren konnten“, sagt Andrea Röth, Geschäftsführerin der Stellenwert GmbH.

Sabrina Ehmer war zuvor Mitarbeiterin im Arbeitsbereich der Werkstatt der Werraland Lebenswelten. „Wir begleiten Sabrina seit zwölf Jahren, sie war immer sehr interessiert daran, außerhalb der Werkstatt zu arbeiten. Dies konnten wir ihr dank unseres guten Netzwerkes auch ermöglichen“, sagt Julia Weber, Fachkraft für berufliche Integration der Werraland Lebenswelten.

Eben solch ein Außenarbeitsplatz schloss sich auch nach erfolgreich absolviertem Praktikum im Lädchen für alles an. „Dass daraus nun ein sozialversicherungspflichtiger Arbeitsplatz wurde, ist das i-Tüpfelchen auf dieser Erfolgsgeschichte“, so Weber.

Budget für Arbeit attraktiv für beide Seiten

Eine Erfolgsgeschichte dank des Budgets für Arbeit, das im Bundesteilhabegesetz geregelt ist. „Das Budget für Arbeit richtet sich an Menschen mit Beeinträchtigungen, die einen Anspruch auf Leistungen im Arbeitsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen haben und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten möchten. Wenn eine werkstattberechtigte Person einen Arbeitgeber auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gefunden hat und ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis mit einer tarifvertraglichen oder ortsüblichen Entlohnung vereinbart wird, hat diese Person einen Anspruch auf ein Budget für Arbeit“, erläutert Andrea Röth.

Dabei handelt es sich um einen Lohnkostenzuschuss an den Arbeitgeber. Der Lohnkostenzuschuss beträgt bis zu 75 Prozent des vom Arbeitgeber regelmäßig gezahlten Arbeitsentgelts. Ziel des Budgets für Arbeit ist Inklusion durch Arbeit zu fördern, mehr Menschen mit Beeinträchtigungen in Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes zu bringen.

„Ein sehr wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit dem Budget für Arbeit ist, dass der beeinträchtigte Mensch ein Rückkehrrecht in die Werkstatt besitzt. Das gibt ihm die Sicherheit, falls er aus verschiedenen Gründen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgeben muss oder möchte“, sagt Julia Weber.

Daran verschwendet Sabrina Ehmer allerdings keine Gedanken. „Hier bin ich, hier habe ich nicht nur Kolleginnen sondern auch Freundinnen gefunden, hier möchte ich bleiben“, sagt die sympathische Verstärkung im Lädchen für alles.

Freude bei allen Beteiligten: (v.li.) Julia Weber (Werraland Lebenswelten), Sabrina Ehmer, Ingrid Möller (Betriebsleiterin Lädchen für alles) und Andrea Röth (Geschäftsführerin Stellenwert GmbH). Fotos: Lars Winter

Sabrina Ehmer liebt ihre Arbeit im Lädchen für alles.

Hier sehen sie die Kunden oft: Sabrina Ehmer an der Kasse.